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Autor: anna

Musikinstrumente unter dem Tannenbaum

Die Musikinstrumente als Weihnachtsgeschenk sind keine Seltenheit. Viele Eltern und Großeltern möchten ihren Kindern damit eine Freude bereiten. Und dies schaffen sie auch mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit. Die Frage ist nur, wie lange die anfängliche Freude anhalten wird? Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Eines davon ist die Motivation. Zeigte das Kind schon vorher das Interesse an einem bestimmten Instrument, spricht man von intrinsischer Motivation. Die Chance, dass das Kind am eigenen Musizieren länger Freude haben wird, ist in einem solchen Fall ziemlich hoch. Doch auch die Eltern können die Motivation ihres Kindes positiv beeinflussen. Das gemeinsame Musizieren, Lob und Bewunderung zählen zwar zur extrinsischer Motivation. Doch diese besitzen die Eigenschaften eines Funkens, welcher auf die Eigenmotivation des Kindes überspringen kann.
Und dann ist es ziemlich sicher, dass im nächsten Jahr die ganze Familie sich an den vorgeführten  Weihnachtsliedern erfreuen kann.

Das WWW des mehrkanaligen Lernens oder warum das Notenschreiben beim Erlernen der Notenschrift so wichtig ist

Was bedeutet mehrkanalig?

Die Menschen können Informationen auf mehrfacher Weise (über mehrere Wahrnehmungskanäle) aufnehmen und verarbeiten: Taktil (Fühlen), visuell (Sehen), auditiv (Hören), olfaktorisch (riechen) und gustatorisch (Schmecken).

 Warum ist es empfehlenswert, den Lehrstoff mehrkanalig zu vermittelt?

Ein altes chinesisches Sprichwort besagt:
„Ich höre und ich vergesse, ich sehe und ich erinnere mich, ich tue und ich begreife.“

Die neuen Studien der Lernpsychologie beweisen:
„Die Menschen behalten:
20% von dem, was sie hören,
30% von dem, was sie sehen,
50% von dem, was sie sehen und hören,
70% von dem, über das sie selbst sprechen,
90% von dem, was sie eigenständig bearbeiten.“

Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte der Lehrstoff mit dem Einbeziehen mehrerer Sinneskanäle erfolgen und das eigene Tun der Schüler in den Lernprozess unbedingt integriert werden.

 Wie kann das Prinzip beim Erlernen der Notenschrift angewendet werden?

 Überträgt man die Ergebnisse der Lernpsychologie auf das Erlernen der Notenschrift, so entsteht folgendes Bild.

Die Schüler behalten:
20% über das Ohr, wenn sie die Namen der Noten nur hören,
30% über das Auge, wenn sie die Noten mit ihren Namen ansehen,
50% über das Auge und das Ohr, wenn sie die Noten ansehen und ihre Namen dabei hören,
70% über den Mund, wenn sie die Notennamen sprechen
90% über die Hand beim eigenen Tun, wenn sie die Noten schreiben.

Das Notenschreiben ist also für das Begreifen und für die Verinnerlichung der Notenschrift sehr wichtig. Es ist außerdem empfehlenswert, während des Schreibens einer Note ihren Namen zu sprechen, weil damit das Hör-, Seh-, Sprech-, und Fühlzentrum gleichzeitig aktiviert werden.

Das richtige Alter für das Erlernen der Notenschrift

Mit der Frage, wann ein Kind bestimmte Dinge beherrschen sollte, werden die Eltern sehr früh konfrontiert. Bereits im ersten Lebensjahr ihres Schützlings beginnt der Marathon: Stützen, Greifen, Sitzen, Krabbeln, Laufen, Lachen, Sprechen… Für all die Dinge existiert natürlich auch der ‚RICHTIGE’ Zeitpunkt. Kein Wunder also, dass sich viele Eltern fragen, wann das richtige Alter zum Erlernen der Notenschrift ist.

Die Notenschrift und die Musik befinden sich in einem ähnlichen Verhältnis, wie die Buchstabenschrift und Sprache. Keine Frage, dass die Noten also gelernt werden sollen. Nur es macht keinen Sinn, mit einem Kind, der noch wenig musikalische Erfahrung gesammelt hat, mit dem Einüben der Notenschrift zu beginnen. Ähnlich wie beim Erlernen der Buchstaben sind der emotionale Bezug und das Interesse an der Materie, also die Motivation, von großer Relevanz. Von Bedeutung für das Erlernen der Notenschrift ist ebenfalls die Erkenntnis, dass sich aufgrund der neurologischen Entwicklung bei den Kindern ab dem 6. Lebensjahr das räumliche Vorstellungsvermögen verbessert. Berücksichtigt man diese Aspekte, so kann mit dem Notenlernen begonnen werden. Empfehlenswert ist dabei das Vorgehen, bei dem verschiedene Wahrnehmungskanäle, d.h. visuell, taktil und auditiv angesprochen werden, weil die Notenschrift auf diesem Weg am besten begriffen und verinnerlicht werden kann.

Das Noten-ABC

Wer kennt es nicht: Das ABC Lied? Interessant, mit welcher Begeisterung die Kinder das ganze Alphabet unermüdet singen und dieses somit spielerisch erlernen. Und wie sieht es mit der Notenreihe aus, die ja wesentlich kürzer als das Alphabet ist? Vorwärts aufzusagen, also c-d-e-f-g-a-h-c, schaffen es noch begeisterte Anfänger eines Musikinstruments. Und wie sieht es mit dem Rückwärts-Vers aus? Dieser gelingt nur wenigen Kindern. Für das Erlernen der Notenschrift ist die Verinnerlichung der Notenreihenfolge aber wichtig. Um meinen Schülern im Kurs für musikalische Grundausbildung das Erlernen der Notenreihe zu erleichtern und diese spannend zu gestalten komponierte ich ein Lied, in dem die Notenreihe sowohl vorwärts als auch rückwärts integriert war. Wie es sich im Unterricht gezeigt hat – eine richtige Entscheidung: Kinder hatten Spaß und ich freute mich über das Ergebnis.

Übrigens, britische Forscher haben im Rahmen einer experimenteller Studie nachgewiesen, dass die Fremdsprachen besser erlernt werden können, wenn der Text nicht nachgesprochen sondern nachgesungen wird. (Quelle: Ludke K., Ferreira F., Overy K.: Singing can facilitate foreign language learning, Memory & Cognition, 2013)

Versuchen Sie es doch selbst, mit dem CDE-Lied. Bei Interesse kann ich Ihnen natürlich auch mein Notenlernlied zukommen lassen.

Anna Thienel

Notenlernen

Die Zeit, in der ich selbst Notenschrift gelernt habe, liegt schon einige Jahre zurück. Heute kann ich mich nicht daran erinnern, dass das Notenlernen für mich schwierig war. Ich bin sehr gerne in die Musikschule gegangen und die einzige Hürde, die ich damals zu bewältigen hatte, war in stabilem Tempo das ganze Musikstück zu spielen. Ich kämpfte mit dem Metronom, aber nie mit dem Lesen der Noten.

Heute bin ich selbst Klavierlehrerin und frage mich, warum so viele Kinder Probleme mit der Notenschrift haben? Als ich zur Musikschule ging, musste ich parallel zum Klavierunterricht weitere Fächer, wie Musikgeschichte, Orchester, Kompositionsunterricht und Solfeggio belegen – damals lebte ich in Moldawien und wurde nach dem Programm der russischen Schule unterrichtet. Das Erlernen der Notenschrift war eines der Schwerpunkte im Solfeggiounterricht. Wir haben Hausaufgaben bekommen, bei denen unter anderem das Notenschreiben trainiert wurde. Im Klavierunterricht durften wir dann die Theorie in die Praxis umsetzten.

Denkt man heute an das Erlernen des Lesens in der Schule, so wird das auch nicht isoliert vom Schreiben vermittelt. Das sollte, meiner Meinung nach, der entscheidende Grund sein. Darum habe ich das Arbeitsheft „Affe Vivo lernt Notenschrift“ entwickelt. Ich bin überzeugt, dass damit viele Kinder schneller und vor allem gründlicher die Notenschrift erlernen werden.

Und was habt ihr für Erfahrungen mit dem Notenlernen gemacht?